Die Haare auf unserem Kopf sind genauso individuell wie der Rest unseres Körpers. Um sie optimal zu pflegen und damit ein gesundes Wachstum und einen besonderen Haarglanz zu garantieren, ist es wichtig, den eigenen Haarschopf genau kennenzulernen. Je genauer Sie über ihn Bescheid wissen, desto mehr können Sie ihm etwas Gutes tun. Er dankt es Ihnen mit einer gesunden und kraftvollen Ausstrahlung.
Den eigenen Haartyp bestimmen
Die eigenen Haare können nach vier Faktoren kategorisiert werden: Die Haarstruktur, die anhand des Grades der Welligkeit bestimmt wird, die Haardicke eines einzelnen Haares, das Haarvolumen des gesamten Haares und der Haarzustand. Anhand dieser Faktoren gelingt es Ihnen, Ihr Haar bestmöglich einzuordnen und dementsprechend Ihre Pflege anzupassen.
Die Haarstruktur
Die Haarstruktur wird anhand der Welligkeit des eigenen Haars eingeteilt. Grob wird in folgende 4 Haartypen unterschieden:
- Glatte Haare
- Wellige Haare
- Lockige Haare
- Krause Haare
Die einzelnen Haartypen werden noch einmal in feinere Kategorien unterteilt, die mit den Buchstaben a bis c gekennzeichnet sind. Um sie möglichst genau bestimmen zu können, finden Sie hier noch einmal die detaillierteren Beschreibungen der Unterkategorien. Wichtig für die Pflege ist: Je lockiger die Haare sind, desto trockener sind sie in der Regel.
1a: glattes gerades Haar ohne Bewegung
1b: gerades Haar mit minimaler Bewegung, keine Wellen
1c: vorrangig glattes Haar, teilweise leichte Wellen
2a: leichte, langgestreckte Wellen im gesamten Haar
2b: engere, kürzere Wellen
2c: deutliche Wellen mit Locken zwischendurch
3a: große Spirallocken
3b: Korkenzieherlocken
4a: sehr enge Korkenzieherlocken
4b: sehr enge, voluminöse Locken mit Knicken
Die Haardicke
Die Haardicke betrachtet im Gegensatz zum Volumen das einzelne Haar. Sein eigenes Haar selbst zu messen, ist meist schwierig. Wollen Sie ihre genaue Dicke wissen, sollten Sie bei Ihrem Friseur nachfragen, der Ihnen mit speziellen Messgeräten helfen kann. Grob werden die Haare in feines (F), mitteldickes (M) und dickes Haar (C) eingeteilt.
- F (fine – feines Haar): Das einzelne Haar hebt sich kaum vom Untergrund ab. Drehen Sie es zwischen den Fingern, spürt man es kaum. Es fühlt sich an wie ein dünner Seidenfaden. Seine Maße liegen zwischen 0,01 und 0,04 mm.
- M (medium – mitteldickes Haar): Das Haar ist auf kontrastreichem Untergrund gut sichtbar. Es ist zwischen den Fingern deutlich zu spüren und ähnelt beim Ertasten einem dünnen Baumwollfaden. Seine Maße liegen zwischen 0,05 und 0,07 mm.
- C (coarse – dickes Haar): Das Haar kann etwas grob wirken. Es ist auf jedem Untergrund gut sichtbar und fühlt sich beim Rollen zwischen den Fingern drahtig an. Seine Dicke beträgt mehr als 0,08 mm.
Das Haarvolumen
Das Haarvolumen, auch als Haardichte beschrieben, wird mithilfe des Pferdeschwanzes bestimmt. Hierbei wird der Umfang der Frisur gemessen. Der Zopf wird oben in der Mitte des Kopfes festgemacht, um möglichst viele Haare in die Messung mit einzubeziehen. Unterschieden wird in dünn, normal und dicht.
- Dünn: Der Umfang ist kleiner als 5 cm.
- Normal: Der Umfang liegt zwischen 5 und 10 cm.
- Dicht: Der Umfang ist größer als 10 cm.
Der Haarzustand
Neben dem Volumen, der Dicke und der Struktur spielt vor allem der aktuelle Zustand Ihres Haars bei der Pflege eine entscheidende Rolle. Unterteilt kann er in strapaziertes, gefärbtes, fettiges und trockenes Haar werden. Stellen Sie sich deshalb zusätzlich folgende Fragen, um den Zustand Ihres Haars zu bestimmen.
- Strapaziertes Haar: Strapazieren Sie ihr Haar durch häufiges Hitzestyling? Sind Ihre Spitzen brüchig und haben Spliss? Fallen Ihre Haare vermehrt aus?
- Gefärbtes Haar: Ist Ihr Haar gefärbt? Muss die Farbe vor dem Verblassen oder einer Veränderung geschützt werden?
- Fettiges Haar: Sind Ihre Haare strähnig und Ihr Ansatz schnell fettig?
- Trockenes Haar: Ist Ihr Haar vergleichsweise trocken und brüchig?
Pflegetipps für verschiedene Haartypen
Nachdem Sie nun Ihr eigenes Haar besser einordnen konnten, ist der nächste Schritt, die Pflege entsprechend Ihres Typs anzupassen. Dafür finden Sie hier einige Pflegetipps für feines, dickes, lockiges, strapaziertes und fettiges Haar.
Feine Haare
Feines Haar ist besonders gefährdet, leicht abzubrechen. Achten Sie deshalb als erstes darauf, Ihr Haar schonend zu bürsten. Das geht am besten mit Haarbürsten mit flexiblen Borsten. Entwirren Sie zunächst Ihre Spitzen und arbeiten Sie sich dann Stück für Stück nach oben.
Haare schonen können Sie auch im Schlaf. Nutzen Sie deshalb am besten ein Satin-Kopfkissen, an dem Ihr Haar nicht so stark abreiben kann, und machen Sie sich eine schonende Schlaffrisur. Dafür ist beispielweise ein locker geflochtener Zopf zu empfehlen.
Vermeiden Sie es außerdem, häufig enge Zöpfe zu tragen. Der starke Zug kann zu Haarausfall führen. Tragen Sie Ihre Haare lieber offen oder nur locker zusammengebunden. Genauso wenig Einsatz ist auch beim Trocknen Ihrer Haare wichtig. Statt sie mit dem Handtuch nach dem Waschen trocken zu rubbeln, drücken Sie sie sanft aus und trocknen Sie sie an der Luft.
Dicke Haare
Dicken Haaren fehlt es häufig an Feuchtigkeit, wodurch sie sich oft spröde und stumpf anfühlen. Um dem entgegenzuwirken, verwenden Sie am besten ein feuchtigkeitsspendendes Shampoo. Es reinigt sanft und verleiht zusätzlich Geschmeidigkeit und einen lebendigen Schwung.
Um Ihre Haare bestmöglich zu entwirren, empfiehlt sich außerdem eine großflächige Paddelbürste mit groben Holzborsten. Modelle mit Naturborsten glätten das Haar und geben ihm einen extra Glanz. Damit es ausreichend geschont wird, sollte allerdings nur im trockenen Zustand gebürstet werden.
Lockige Haare
Auch wenn es unterschiedlichste Lockentypen gibt, ist doch festzuhalten, dass Locken in der Regel eher trocken sind und schnell kraus aussehen können. Damit das Haar also gesund bleibt, ist ausreichend Feuchtigkeit notwendig. Dafür gibt es spezielle Locken-Shampoos, die den Locken zusätzlich auch Glanz verleihen.
Um die Haare richtig zu entwirren, sollte zu einem grobzinkigen Kamm gegriffen werden. Die Haare werden in große Strähnen unterteilt und der natürliche Schwung bleibt erhalten. Eine Bürste würde sie nur aufplustern.
Ähnlich wie bei feinem Haar empfiehlt es sich bei Locken die Haare nach dem Waschen an der Luft zu trocknen und auf das Rubbeln mit dem Handtuch oder das Föhnen zu verzichten. So fallen die Wellen später definierter und natürlicher und das Haar ist vor Spliss geschützt.
Strapaziertes Haar
Ob durch regelmäßiges Färben oder das Styling mit dem Glätteisen – Ihr Haar wird großen Strapazen ausgesetzt, die sich im Aussehen sichtbar machen. Es sollte deshalb ausreichend unterstützt und mit Feuchtigkeit versorgt werden, damit ein gesundes Wachstum garantiert ist.
Strapazen erzeugen häufig Spliss im Haar. Darum können Sie erstens regelmäßig, also etwa alle sechs bis acht Wochen, Ihre Spitzen schneiden. Die Haare werden voller und gesünder wirken.
Schützen Sie Ihre Haare vor jeglicher unnötigen Hitze, sei es durch Sonne, heißes Duschen oder das Glätteisen. Sollten Sie doch mal zum Lockenstab greifen, verwenden Sie ein Hitzeschutzspray.
Fettige Haare
Bei fettigen Haaren liegt der Ursprung nicht im Haar selbst, sondern in der Kopfhaut. Eine zu hohe Talgproduktion lässt die Haare schon nach wenigen Tagen ölig und strähnig aussehen. Ein ausgeglichenes und gesundes Essverhalten und die richtige Haarwäsche können da Abhilfe schaffen. Waschen Sie Ihr Haar deshalb nicht zu oft und achten Sie darauf, lauwarmes Wasser zu verwenden.
Sein Haar kennenlernen und richtig pflegen
Um die richtige Pflege für Ihr Haar zu bestimmen, ist es wichtig, den eigenen Haartyp zu kennen. Der Haartyp verrät Ihnen, welche Bedürfnisse Ihr Haar mitbringt und auf was sie besonders in der Pflege achten sollten. Feines Haar sollte besonders vor Haarbruch beschützt, lockiges Haar eher mit Feuchtigkeit versorgt werden. Mit dem Wissen über den eigenen Haarschopf gehört das gesunde Haarwachstum bald zur Normalität.